Partizipative Eingewöhnung
In unseren tollen Begrüßungsmappen bekommt ihr liebe Familien schon mal einen kleinen Einblick in unseren Alltag und in unser Eingewöhnungsmodell. Wir geben wertvolle Stichpunkte, Tipps und Tricks, um eine sanfte Eingewöhnung für eure Kinder und euch Eltern zu ermöglichen. Wir beginnen circa zwei Monate vor der Eingewöhnung mit Spielplatztreffen. In dem euer Kind die Gruppe und uns vorab kennen lernt schaffen wir die erste Vertrauensbasis. Traut euch mit uns über eure Sorgen und Ängste zu sprechen, wir werden euch immer zur Seite stehen. Vielleicht ist es nicht nur für euer Kind, sondern auch für euch die erste Trennung über längere Zeit. Familien mit inklusiven Kindern, haben einen besonderen Start ins Leben erlebt das braucht oft noch mehr Zuwendung und einen offeneren Blick. Es liegt uns am Herzen früh eine Vertrauensbasis zu euch und eurem Kind zu schaffen Wir sind flexibel und bereit gemeinsam mit euch einen individuellen Rahmen für euer Kind zu schaffen. Dadurch kann euer Kind sich entsprechend seiner Entwicklungsstufe und seiner aktuellen Phase sicher und geschützt fühlen. In diesem Kontext ist eine ehrliche und transparente Zusammenarbeit in der Erziehung von entscheidender Bedeutung.
Wichtig ist das man sich im Vorfeld einigt, wer die Eingewöhnung macht, ob Mama, Papa, Oma oder Tante alle sind willkommen. Jedoch sollte es nicht zum häufigen Wechsel der Bezugsperson kommen. Das irritiert die Kinder, dadurch können sie sich nicht komplett auf die Eingewöhnung konzentrierten. Die ersten Tage werden wir zur Beobachtung nutzen. Wir schauen uns an, wie euer Kind auf die neue Umgebung, Eindrücke und uns gegenüber reagiert. Zum Beispiel: Ist es eher zurückhaltend oder geht es direkt ins Gruppengeschehen über?
Jeden weiteren Tag planen wir mit euch persönlich, um eurem Kind die Möglichkeit zu bieten im eigenen Tempo eine Bindung zu uns aufzubauen. Lasst euch von anderen nicht verunsichern, nur weil eine Eingewöhnung vielleicht länger oder kürzer dauert. Jedes Kind ist einzigartig und bedarf sein eignes Tempo. Zeigt ihm Vertrauen, denn nur wenn Ihr überzeugt seid, können sich diese positiven Gefühle auch auf euer Kind übertragen. Haltet euch in den kommenden Tagen aber mit aktiven „Spielen“ zurück. Es könnte eurem Kind vermitteln ihr bleibt für immer. Jedoch heißt es nicht, dass ihr euer Kind abweisen solltet, denn besonders am Anfang wird euer Kind die Nähe zu euch suchen, lasst es zu!
Nach circa 3 Tagen, abhängig vom bisherigen Stand der Eingewöhnung, planen wir den ersten Trennungsversuch. Die Ablöse wird nicht länger als max. 10 Minuten anhalten.
Verabschiedet euch bewusst von eurem Kind und zögert bei der Verabschiedung nicht. Es vermittelt eurem Kind ein ungutes Gefühl und kann möglicherweise zu Fehleinschätzungen führen. Zum Beispiel ihr wollt diesen Schritt der Trennung gar nicht gehen. Sobald ihr wieder ins Gruppengeschehen kommt, habt positive Worte „Toll ich bin so stolz auf dich“ oder „Das war ja richtig schön“ und meidet Sätze wie „Siehst du, war ja gar nicht so schlimm“.
Im täglichen Austausch werden wir euch über die neuen Erfolge informieren und von Tag zu Tag wird ein längerer Trennungsversuch stattfinden. Ein Urlaub oder mehrere Tage Pause zwischen der Eingewöhnung, könnten uns wieder einen Schritt zurückwerfen. Plant bitte genug Zeit ein, dies sind in etwa 4-6 Wochen. Diese Zeitspanne kann von Kind zu Kind natürlich variieren. Ausgeschlossen davon sind krankheitsbedingte Tage. Die solltet ihr mit eurem Kind möglichst intensiv nutzen, damit sie die nötige Kraft für die weitere Eingewöhnung wieder bekommen.
Isst, schläft und lässt sich euer Kind von uns trösten ist die Eingewöhnung abgeschlossen. Das Thema Bindung steht bei uns ganz oben, das bedeutet, dass wir euer Kind entscheiden lassen, wann dieser Zeitpunkt eintritt. Aus unseren Erfahrungen heraus wissen wir, dass es für alle Kinder egal ob aus unterschiedlichen Kulturen oder mit erhöhtem Förderbedarf eine sichere Bindung an erster Stelle steht. Arbeiten wir in den ersten Wochen schon Hand in Hand zusammen, wirkt sich dies auf das Explorationsverhalten des Kindes aus. Das bedeutet, dass euer Kind eigenständig und unbeschwert die Welt entdecken kann. Euer Kind hat nun Vertrauen zu uns gefunden und kann eine wunderschöne Zeit bei den kleinen Waldtrollen verbringen.
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